BEMERKUNGEN TRAINER

Es wird grundsätzlich empfohlen vor der eigentlichen Laufbahn als Trainer zuerst Trainerassistent zu werden Als Trainerassistent gehen Sie einem Trainer zur Hand und lernen so die Unterrichtserteilung und die Arbeitsweise eines Trainers kennen.

Die heutigen Trainer wurden früher als Amateurreitlehrer bzw. Amateurfahrlehrer bezeichnet. Ich halte diese Bezeichnungen für besser als die heutigen Trainer C, Trainer B und Trainer A. Die Trainerqualifikationen wurden durch den DOSB eingeführt, damit es ein vergleichbares Trainer Qualifikationssystem für alle Sportarten gibt.

Neben den Amateurausbildern gab es früher die Berufsreitlehrer (Pferdewirt - Schwerpunkt Reiten) und den Berufsfahrlehrer (Pferdewirte, die bei ihrer Prüfung statt Reiten Fahren gewählt haben).

Wer Trainer werden will muss zunächst über das Abzeichen der Stufe 4 seiner Disziplin verfügen und das Longierabzeichen der untersten Stufe besitzen sowie das Mindestalter erreicht haben.

Dazu kommt noch ein Vorbereitungsslehrgang. Nachdem dieser bestanden ist, ist man Trainer C Breitensport seiner Disziplin. 

Das Ganze ist mit einem vergleichsweise geringen finanziellen und zeitlichen Aufwand machbar.

Beim Trainer C Leistungssport kommen zu den genannten Voraussetzungen noch Turniererfolge in der Klasse L ihrer Disziplin nachweisen.

Dadurch wird die Trainer C Leistungssport Lizenz wesentlich teurer und zeitintensiver weil diese Turniererfolge nur auf regionalen Turnieren erreicht werden können und der Bewerber nicht jedes Turnier gewinnen wird. Er muss also auf mindestens 10 Turnieren (meist auf mehr) starten um die geforderten Erfolge zu erreichen.

Der Trainer C kann also von einer Person, die Arbeitnehmer mit einem Vollzeitarbeitsplatz (nicht im Pferdesport) gerade noch geschafft werden.

Anders sieht es beim Trainer B aus. Hier muss der Bewerber mindestens ein Jahr im Besitz des Trainers C (Breitensport oder Leistungssport) sein und ein Jahr unterrichtet haben.

Auch hier genügt das Abzeichen der Stufe 4 seiner Disziplin aber allein durch den erhöhten Zeitaufwand bei der Arbeit als Trainer C ist das für einen Bewerber mit einem Vollzeitarbeitsplatz kaum noch zu schaffen. Natürlich werden beim Trainer B Leistungssport Turniererfolge der Klasse M verlangt.

Natürlich sind die Turniererfolge nur bei überregionalen Turnieren zu erreichen. Dadurch steigen die Turnierkosten. In der Regel reist der Bewerber mit mehreren Pferden zu den Turnieren. Damit sind Helfer (die Familie) notwendig. Es kommen Kosten für den Transport und die Unterkunft und Verpflegung von Mensch und Tier dazu.

Mit dieser Regelung können eigentlich nur noch Personen die im Pferdesport beschäftigt sind oder Personen mit einem ausreichend hohen Einkommen bei einer geringen Arbeitsbelastung (z. B. Betriebsinhaber, deren Betrieb genug abwirft um den Sport professionell betreiben zu können und die am Tag nur wenige Stunden im Betrieb anwesend sein müssen) in Frage. Ab hier werden aus den Amateuren mit Trainerlizenz Profis mit Trainerlizenz. 

Die Trainer B müssen auch zeitlich hauptsächlich ihrer Tätigkeit als Trainer nachgehen, Damit wird die Trainertätigkeit zum Hauptberuf. Eine Tätigkeit neben einem Vollzeitarbeitsplatz ist zeitlich und finanziell nicht mehr möglich. Er ist also Berufsreiter oder Berufsfahrer (auch wenn er offiziell diesen Titel nicht trägt).

Der Trainer hat seine Trainingsgruppen zu führen und als Trainer Leistungssport diese Trainingsgruppen optimal auf die Turniere vorzubereiten und natürlich auch auf den Turnieren zu begleiten. Das führt am Ende dazu, dass der Trainer in der Woche seine Trainingsgruppen trainiert und am Wochenende mit diesen Trainingsgruppen auf Turnier fährt. 

Dazu kommt, dass der Trainer selbst, das nächsthöhere Abzeichen seiner Disziplin erwerben muss um später Trainer A werden zu können um natürlich selbst auch in höheren Klassen (M und S) seiner Disziplin starten zu dürfen.

Trainer A müssen die Bewerber das Abzeichen der Stufe 2 (Silber) ihrer Disziplin besitzen und natürlich mindestens ein Jahr als Trainer B mit Unterrichtserteilung tätig gewesen sein. Zusätzlich werden beim Trainer A Leistungssport noch Turniererfolge der Klasse S verlangt.

Natürlich sind die Turniererfolge nur bei nationalen Turnieren zu erreichen. Dadurch steigen wiederum die Turnierkosten. In der Regel reist der Bewerber mit mehreren Pferden zu den Turnieren. Damit sind Helfer notwendig. Es kommen Kosten für den Transport und die Unterkunft und Verpflegung von Mensch und Tier dazu.

Ein guter bzw. sehr guter Trainer B Leistungssport oder auch ein Trainer A Leistungssport kann als Freiberufler durchaus mehr verdienen als ein Landestrainer oder der Bundestrainer der entsprechenden Disziplin. Allerdings trägt der Trainer dann sein unternehmerisches Risiko selbst.

Um Landestrainer werden zu können muss der Bewerber Trainer A Leistungssport sein und einen Namen in seiner Disziplin haben. D. h. dass der Bewerber sehr erfolgreich auf Turnieren der Klasse S sein muss und auch Erfolge (Platz 1 bis 5) bei Deutschen Meisterschaften, Europameisterschaften, Weltmeisterschaften nachweisen kann.

Da das auch die Kriterien für das goldene Abzeichen der jeweiligen Disziplin sind, sind Landestrainer und Bundestrainer in der Regel im Besitz des goldenen Abzeichens ihrer Disziplin.

Der Bundestrainer wird aus dem Kreis der besten Trainer (in der Regel der Landestrainer) ausgewählt.

Bundestrainer und Landestrainer haben ein festes Einkommen und erhalten zusätzlich einen Bonus für Erfolge der von ihnen trainierten Mannschaften. Selbstverständlich begleiten die Trainer ihre Mannschaften bei den internationalen Turnieren.

 

Daraus resultiert folgendes :

Pferdesport ist teuer.

Trainer zu werden ist sehr teuer.

Trainer zu bleiben ist sehr zeitintensiv und sehr teuer.

Um die nächste Trainerstufe zu erreichen ist ein hoher zeitlicher und finanzieller Aufwand nötig.

Ab Trainer B können das nur noch vermögende Personen oder Personen, die im Pferdesport arbeiten, werden.

 

ZUSAMMENHÄNGE TRAINER, RICHTER UND PRÜFER

 

Ein Prüfer prüft auf Abzeichenlehrgängen und muss mindestens Trainer (C, B, A) Breitensport sein. Auch Trainer (C, B, A) Leistungssport dürfen auf Abzeichenlehrgängen prüfen. Selbstverständlich braucht er dafür eine entsprechende Prüfung. Dabei muss jeder Prüfer mindestens eine Klasse besser sein als die zu prüfenden Prüflinge.

Der Prüfer (egal welcher Trainer er ist) darf auch die Abzeichenlehrgänge der Stufen 10 bis 6 der jeweiligen Disziplin prüfen.

 

Ein Richter richtet auf Turnieren und muss mindestens Trainer (C, B, A) Leistungssport sein. Selbstverständlich braucht er dafür eine entsprechende Prüfung (Richterprüfung). Ein Trainer (C, B, A) Breitensport kann nicht Turnierrichter werden. Jeder Richter muss mindestens eine Klasse besser sein als die zu richtenden Turnierteilnehmer.

 

Ein Trainer (C, B, A) Breitensport ist Lehrgangsleiter für Abzeichenlehrgänge seiner Disziplin. 

Für einen Trainer (C, B, A) Breitensport ist es nützlich gleichzeitig Prüfer zu sein. Dadurch weiß er als Lehrgangsleiter genau, was der Prüfer sehen will. Allerdings darf der Lehrgangsleiter nicht gleichzeitig Prüfer bei dem von ihm geleiteten Lehrgang sein.

 

Ein Trainer (C, B, A) Leistungssport ist Leiter seiner Trainingsgruppe in seiner Disziplin und trainiert diese mit dem Ziel, sie auf Turnieren bestmöglich abschneiden zu lassen. Des Weiteren begleitet er seine Trainingsgruppe auf Turnieren.

Für einen Trainer (C, B, A) Leistungssport ist es nützlich gleichzeitig Richter zu sein. Dadurch weiß er als Trainer (C, B, A) Leistungssport genau, was der Richter sehen will.