FÜTTERUNG
Die Fütterung des Pferdes ist nicht so einfach wie es sich anhört. Es kommt darauf an, das Pferd für seine Arbeit ausreichend zu füttern.
Dabei kommt es auf die Aufgabe des Pferdes hat. Ein Freizeitpferd muss anders gefüttert werden als ein Leistungspferd oder ein Hochleistungspferd.
Eine trächtige Stute oder ein Deckhengst brauchen wieder ein anderes Futter. Eine hochträchtige Stute braucht wieder ein anderes Futter als eine trächtige Stute während des Beginns der Trächtigkeit.
Ein krankes Pferd muss auch wieder anders gefüttert werden.
Zusätzlich muss man noch überprüfen, wie hoch die Versorgung mit Mineralien und Spurenelementen durch Raufutter (Heu und Stroh)und Saftfutter (Karotten und Äpfel) ist.
Die Fütterung muss also abgestimmt werden auf den Bedarf des Pferdes unter Berücksichtigung der Werte (Rohfaser, Rohprotein, Rohmasse) des
aktuellen Futters.
FUTTERMITTELHERSTELLER
Die Futtermittelhersteller stellen Futtermittel für die verschiedenen Tierarten her, darunter auch Futtermittel für Pferde. Die Futtermittelhersteller stellen die Futterarten her und der Futtermittellieferant liefert die Futtermittel an die jeweiligen Ställe.
Für die Pferde gibt es unterschiedliche Futtermittel. Die Futtermittelhersteller bieten Futtermittel für Fohlen (Fohlenmilch, Fohlenstarter, Fohlenaufzuchtfutter), Zuchtstuten, Hengste, Reitpferde, Rennpferde usw. an. Natürlich gibt es daneben auch noch Mineralfutter, Leinsamen, Weizenkleie, Flohsamenschalen und vieles mehr.
Die Fohlenmilch ist eine Ersatzmilch für Fohlen, die ihre Mutter verloren haben. Dabei ist es wichtig, dass nach Möglichkeit das Fohlen noch die erste Milch (Kolostralmilch; Kolostrum) seiner Mutter erhält, weil diese Milch die Abwehrstoffe der Mutter enthält und diese durch keine Fohlenersatzmilch zu ersetzen sind. Wenn natürlich im Stall noch tiefgefrorene Muttermilch (Kolostrum) anderer Mutterstuten vorhanden ist, so kann man diese auch verwenden.
Der Fohlenstarter soll dem Fohlen den Start in das leben erleichtern. Der Fohlenstarter kann aber erst nach ca. 6 bis 8 Wochen gefüttert werden, wenn das Fohlen langsam anfängt normales Futter zu fressen. Das Fohlenaufzuchtfutter wird später den Fohlenstarter ersetzen.
Das Futter für Zuchtstuten und Hengste soll den erhöhten Bedarf dieser Tieren für ihre jeweilige Aufgabe decken.
Bei Reitpferden (Sportpferden und Hochleistungssportpferden) bieten die Futtermittelhersteller spezielle Futtermischungen an. Gleiches gilt für Rennpferde. Selbst für Gnadenbrotpferde (Rentner; Senioren; Beistellpferde) gibt es spezielle Mischungen. Dazu gibt es noch Hafer, Müsli, Heu- und Luzernemischungen, Äpfel und Karotten.
Wieso kann ein Pferd von Heu, Gras, Stroh und anderen pflanzlichen Futtermitteln leben ?
Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten.
Im Wesentlichen liegt es daran, dass das Pferd ein anderes Verdauungssystem hat als der Mensch (Mensch = Allesfresser; Pferd = Pflanzenfresser).
Das Pferd kaut sein Futter intensiv und durch das Mahlen des Futters zwischen den Zähnen werden die Futterbestandteile für die weitere Verdauung aufbereitet.
Im Magen und Darm des Pferdes wird aus Zellulose (in der Zellwand der Pflanzen) Zucker gewonnen und dieser dient als Energielieferant.
Die pflanzliche Zelle hat im Gegensatz zur tierischen Zelle Zellwände aus Zellulose. Zusätzlich befinden sich in jeder Zelle (in geringen Mengen) Fette und Eiweiße sowie Spurenelemente.
Das Verdauungssystem des Pferdes kann also Zellulose verarbeiten und diese zu Einfachzucker (Traubenzucker) abbauen.
Verschiedene Zucker :
Einfachzucker -> Mehrfachzucker -> Stärke -> Zellulose
Traubenzucker Würfelzucker Kartoffeln Pflanzen
Das Verdauungssystem des Menschen kann das nicht. Der Mensch kann maximal aufgeschlossene Stärke verarbeiten (z. B. indem Kartoffeln gekocht werden). Stärke, die nicht aufgeschlossen ist, kann der Mensch nicht verarbeiten.
Durch die Menge an aufgenommenem pflanzlichen Futter erhält das Pferd in der Regel ausreichende Mengen an Fetten, Kohlehydraten, Spurenelementen und Eiweißen.
Wenn Sie wissen wollen, ob Ihr Pferd ausreichend versorgt ist, dann entnehmen Sie eine Kotprobe und schicken sie in ein Labor zur Untersuchung.
Das Ergebnis der Laboruntersuchung zeigt dann, ob es irgendwelche Mängel in der Ernährung gibt.