KOSTEN DES PFERDES
Was kostet mich ein Pferd ?
Das ist eine gute Frage, die so nicht beantwortet werden kann. Es kommt darauf an, wo man sein Pferd unterstellt (Stall oder Weide) und was der jeweilige Besitzer dafür verlangt.
Ich unterscheide hier in direkte und indirekte Kosten im privaten und im gewerblichen Bereich.
DIREKTE KOSTEN IM PRIVATEN BEREICH
Direkte Kosten sind Kosten, die unmittelbar durch das Pferd verursacht werden.
Wenn man selbst der Besitzer des Stalls oder der Weide ist, muss man zwar keine Miete zahlen, aber die Kosten des Pferdes oder der Pferde (Arbeitszeit, Futter, Weidepflege, Licht, Wasser usw.) werden übers Jahr zusammengerechnet und durch 12 und die Anzahl der Pferde geteilt und das ergibt dann die monatliche Belastung.
Den Tierarzt und den Hufschmied muss jeder Pferdehalter selber zahlen.
Zu den direkten Kosten zähle ich auch noch die Kosten für die Instandhaltung von Geschirren, Sattelzeug und den Kutschen.
INDIREKTE KOSTEN IM PRIVATEN BEREICH
Zu den indirekten Kosten zählen alle anderen Kosten im Zusammenhang mit dem Pferd. Hier sind vor allem die Versicherungen und die Zuchtverbände sowie die Berufsverbände und Interessenvertretungen zu nennen.
Niemand ist verpflichtet sein Pferd zu versichern. Trotzdem wird als Mindestabsicherung eine Tierhalterhaftpflichtversicherung empfohlen. Diese deckt alle Schäden bei Dritten ab, die durch das Pferd des Pferdehalters verursacht wurden.
Daneben gibt es noch verschiedene andere Tierversicherungen. Ob diese sinnvoll sind muss jeder Pferdehalter für sich entscheiden.
Ich halte auf jeden Fall eine Pferde OP Versicherung, eine Reiter Unfall Versicherung und eine Reiter Rechtsschutz Versicherung für sinnvoll.
Ob man eine Tiertransportversicherung oder eine Pferdelebensversicherung oder eine Pferdekrankenversicherung braucht muss jeder Pferdehalter selbst entscheiden.
Wer als Privatmann mit seinen Pferden züchten will, muss dem entsprechenden Zuchtverband beitreten. Das ist zwar keine Pflicht, aber wer das nicht tut kann seine Zuchtstute nicht decken lassen oder bekommt keinen Hengst gekört. Nach der Geburt des Fohlens muss das dem Zuchtverband innerhalb einer Woche mitgeteilt werden. Von dort kommt dann die Geburtsurkunde. Später bekommt dann das Pferd seinen Chip (Pferdepersonalausweis) von einem Mitarbeiter des Zuchtverbandes gesetzt und der Zuchtverband stellt den Pferdepass aus.
Außerdem organisiert der Zuchtverband Körungen, Hengstleistungsprüfungen und Zuchtstutenprüfungen und trägt die Pferde in die entsprechenden Hengst- oder Stutbücher ein.
Jeder Pferdebesitzer hat die Anzahl seiner Pferde der Tierseuchenkasse zu melden. Im Fall des Todes des Pferdes durch eine Pferdeseuche bekommt man eine Entschädigung von der Tierseuchenkasse.
Dazu kommen noch freiwillige Mitgliedschaften bei verschiedenen Organisationen (FN, DRFV, VFD, EWU, DKThR, DVR usw.).
Für Pferde erhebt der Staat keine Steuern. Es gibt zwar eine Hundesteuer aber es gibt keine Pferdesteuer. Bei den genannten Kosten verdient der Staat über die Mehrwertsteuer überall mit. Damit zahlt der Pferdehalter schon genug Steuern.
Daraus folgt, dass eine genaue Angabe der Kosten eines Pferdes pro Monat nicht definiert werden kann. Man kann nur Beispielrechnungen erstellen.
DIREKTE KOSTEN IM GEWERBLICHEN BEREICH
Auch hier gehören zu den direkten Kosten alle Kosten, die die Pferde direkt verursachen.
Wer Besitzer oder Pächter des Stalls oder der Weide ist, muss man zwar keine Miete zahlen, aber die Kosten des Pferdes oder der Pferde (Arbeitszeit, Futter, Weidepflege, Licht, Wasser, Instandhaltung usw.) werden übers Jahr zusammengerechnet und durch 12 und die Anzahl der Pferde geteilt und das ergibt dann die monatliche Belastung.
Den Tierarzt und den Hufschmied muss jeder Pferdehalter selber zahlen. Die Tierarztkosten können bei einem großen Zuchtbetrieb durchaus eine vierstellige oder fünfstellige Monatssumme für alle Pferde zusammen erreichen.
Zu den direkten Kosten zähle ich auch noch die Kosten für die Instandhaltung von Geschirren, Sattelzeug und den Kutschen sowie die Instandhaltung der Anlage.
INDIREKTE KOSTEN IM GEWERBLICHEN BEREICH
Natürlich hat man im gewerblichen Bereich auch alle Kosten des privaten Bereichs. Dazu kommen noch die Betriebsversicherungen (Betriebshaftpflicht Pferde(zucht)betrieb, betriebliche Rechtsschutzversicherung, Berufsgenossenschaft usw.), Steuern, Lohnbuchhaltung, Anlagenbuchhaltung, Personalkosten, Maschinen, Schmiermittel, Treibstoffe, Instandhaltung, Werbungskosten, Präsentationen, Besuch von Auktionen, Messen und Turnieren.
Bei großen Ställen werden keine Pferde OP Versicherungen abgeschlossen, sondern anfallende Operationen aus dem laufenden Budget bezahlt. Die Prämien für OP Versicherungen für z. B. 30 Pferde sind höher als ein oder zwei Operationen pro Jahr.
Natürlich kommen die Kosten für den Zuchtverband und alle anderen freiwilligen Mitgliedschaften sowie die daraus entstehenden Kosten für Dienstreisen noch dazu.
Eventuell gibt es für den Chef noch einen Dienstwagen mit Werbung für den Betrieb.
Hier gibt es auch noch die Unternehmenssteuern (Umsatzsteuer, Ertragssteuern (Steuern auf den Gewinn des Unternehmens) usw.) zu zahlen.