DER HUF UND DER HUFBESCHLAG
Der Hufbeschlag ist nur etwas für den Fachmann (Hufschmied). In Deutschland darf jeder Pferdebesitzer an seinem eigenen Pferd soviel an den Hufen herumschnitzen, wie er selbst will. Ich halte das durchaus für nicht in Ordnung. An den Hufen kann viel falsch gemacht werden und das wirkt sich auf das gesamte Skelett des Pferdes aus.
Hier ist ein Längschnitt durchs Pferdebein zu sehen.
Wenn der Hufschmied kommt, sieht er sich zunächst an, wie das Pferd läuft und weiß dann, wo er wieviel wegnehmen muss.
Wenn der Schmied den Huf aufnimmt säubert er zunächst den Huf und dann macht er an der Zehenspitze des Hufes zunächst einen Probeschnitt, um zu sehen, wieviel er wegnehmen kann. Danach nimmt er den Schlägel und die Hauklinge und kürzt den Huf entsprechend. Jetzt werden mit der Raspel die Unebenheiten des Hufes glatt geraspelt (an der Sohle und außen an der Wand). Nun noch den Huf einfetten und er ist fertig ausgeschnitten.
Hat das Pferd dagegen Eisen, so werden erst die alten Eisen abgenommen; dann folgt das Ausschneiden und anschließend werden entweder die alten Eisen gerichtet und noch einmal benutzt oder die neuen Eisen angepasst.
Das Pferd kann kalt oder warm beschlagen werden (mit heißen oder kalten Eisen; manche Pferde mögen das warm beschlagen nicht). Mit dem Zirkel werden die Eisen beim warm Beschlagen aufgedrückt und dann werden die Eisen in kaltem Wasser abgeschreckt.
Es folgt das Aufnageln der Eisen (meistens mit 5 bis 6 Nägeln pro Eisen) sowie das Abknipsen der herausstehenden Nagelspitzen und dem Vernieten der überstehenden Reste. Jetzt wird die äußere Wand wieder glatt geraspelt und der Huf eingefettet. Schon ist der Huf fertig beschlagen.
Beim Aufnageln werden die Nägel so in die weiße Linie geschlagen, dass sie nach außen durch die Hornwand getrieben werden. Dazu werden spezielle Hufnägel benutzt.
Der Hufschmied macht diese Arbeiten gleichmäßig an allen zu bearbeitenden Hufen (2 oder 4) und nicht erst einen Huf fertig und dann den nächsten.
Zusätzlich gibt es noch orthopädische Beschläge (Halbmondeisen, Rehe-Eisen, verstärkte Schenkel und vieles mehr). Das würde hier zu weit führen.
DER HUFSCHMIED
Der Hufbeschlagschmied hat die Aufgabe, die Hufe der Pferde in Ordnung zu halten bzw. wieder in Ordnung zu bringen. Dabei muss er beim Gang des Pferdes Unregelmäßigkeiten erkennen und diese beseitigen. Der Hufschmied hat eigentlich drei Aufgaben :
- Hufe ausschneiden bei Pferden die barhufig gehen.
- Hufe beschlagen bei beschlagenen Pferden - Kontrolle der alten Eisen - eventuell Wiederverwendung der alten Eisen oder
Beschlagen mit neuen Eisen.
- Orthopädischen Hufbeschlag (Halbmondeisen, Reheeisen, verstärkte Schenkel, Eisen mit Einlagen,
Aluminiumeisen für Rennpferde)
Natürlich muss der Hufschmied sich auch bei der Anatomie des Pferdes auskennen. Es gibt auch den Fall, dass Tierarzt und Hufschmied bei einem Hufgeschwür zusammenarbeiten. Während der Hufschmied alles tun darf, was mit Beschlag zu tun hat, so ist es doch die Aufgabe des Tierarztes das Hufgeschwür zu öffnen und dem Hufschmied Anweisungen zu geben, wie er den Huf bearbeiten soll (z. B. offenes Eisen mit Einlage und einer Ledersohle).
Selbstverständlich hat der Hufschmied alle ihm übertragenen Aufgaben fachgerecht zu erledigen.
DIE HUFEISEN
Es gibt natürlich viele verschiedene Arten von Hufeisen. Trotzdem will ich hier zunächst auf die normalen, standardisierten Hufeisen eingehen.
HUFWERKZEUGE
Hufwerkzeuge sind nur etwas für Fachpersonal oder erfahrene Pferdebesitzer, die wissen was sie tun.
Zu den Hufwerkzeugen zählen :
- Schlägel - Hauklinge - Hufmesser - Hufraspel - Hufbeschlagsbock - Unterhauer - Krokodilzange - Hufnägel - Hufbeschlagshammer |
![]() |
Hufuntersuchungszange (zur Untersuchung auf Hufabszesse und Hufgeschwüre)