DIE ENTWICKLUNGSGESCHICHTE DES PFERDES
Das Pferd war bei seinem ersten Auftreten etwa so groß wie ein heutiger Schäferhund und lebte im Wald. Das war im Erdzeitalter Eozoikum und folglich wurde diese frühe Form des Pferdes auch Eohippus genannt.
Im weiteren Verlauf der Erdgeschichte wurde das Pferd im Erdmittelalter (Mesozoikum) zu einem Steppentier und Fluchttier, das man logischerweise Mesohippus bezeichnete. In der weiteren Entwicklung wurde aus dem Mesohippus in der Neuzeit der Erdgeschichte der Vorgänger unseres Pferdes das Equus (neuzeitliches Pferd). Aus diesem Typ des Pferdes entwickelten sich alle heutigen Pferde.
PFERD UND MENSCH
Pferde und Menschen können auf eine lange, gemeinsame Geschichte zurückblicken.
Vor Urzeiten wurde das Pferd vom Menschen gejagt, um es zu verspeisen. Irgendwann kam man auf die Idee, das Pferd nicht sofort zu verspeisen, sondern eine umzäunte Fläche zu bauen und dort einige Pferde zu halten, um sie später zu verspeisen. Eine Art Vorrat also. Es handelte sich immer noch um Wildpferde, doch die Menschen begannen die Pferde zu beobachten (wie sie sich bewegten, wie sie fraßen und wie sie sozial miteinander umgingen). Dabei bemerkte der Mensch auch, was die Tiere mochten und was nicht.
Eines Tages hat sich sicherlich ein kleiner Mensch (ein Kind) den Pferden genähert und das eine oder andere Pferd hatte keine Angst vor dem Kind. Es kam vorsichtig näher und lies sich (zwar noch mißtrauisch) mal einen Moment lang streicheln.
Nach und nach verloren Pferd und Kind die Angst voreinander. Da die Menschen zu dieser Zeit wussten, was die Pferde gerne fraßen, fingen sie an den Pferden Futter (zunächst gerupftes Gras, später auch Getreide) zu geben. Daraus folgte, dass die Pferde bei den Menschen blieben, weil diese sie fütterten.
Irgendwann brachte es ein Mensch (zunächst ohne Sattel und Zaumzeug) fertig, sich auf ein Pferd zu setzen. Natürlich war der Mensch recht schnell wieder unten, aber nach und nach gewöhnten sich die Pferde daran, dass ein Mensch auf ihrem Rücken saß. Insbesondere weil der Mensch seinem Pferd anschließen ein besonders gutes Futter gab, duldeten die Pferde das schließlich.
Im Laufe der Zeit entwickelten die Menschen Hilfsmittel fürs Reiten. Sie bauten einen Sitz für den Rücken des Pferdes und nannten ihn Sattel und sie entwickelten ein Reithalfter (zunächst noch ohne Gebiß), um das Pferd lenken zu können.
Später erfanden die Menschen dann das Rad und die Kutsche sowie ein Geschirr für das Pferd. Alle diese Punkte kann ich nicht genau mit Jahreszahlen definieren, aber ich denke, dass es genau so gelaufen ist.
Nachdem der Mensch Sattel, Reithalfter, Kutsche und Geschirr erfunden hatte, hat er begonnen diese Werkzeuge zu verbessern.
Er hatte mittlerweile gelernt Metalle zu bearbeiten und entwickelte die ersten Gebisse für das Pferdemaul. Die alten Ägypter (ca. 2.500 vor Christi) hatten schon erste Gebisse. Die Pharaonen (also die damaligen Könige) hatten schon Pferde und auch schon Streitwagen. Die Streitwagen hatten schon einen Unterbau aus Metall. Natürlich hatten die Ägypter auch schon Geschirre.
Sie stellten aber auch recht schnell fest, dass die Hufe sich auf festem Boden recht schnell abnutzten. Am Anfang mussten sie noch 4 Wochen warten, bis die Hufe nachgewachsen waren. In dieser Zeit mussten andere Pferde die notwendigen Arbeiten verrichten.
Da die alten Ägypter aber nicht dumm waren, kamen sie auf die Idee, den Pferden Schuhe aus Bast zu basteln. Das war zwar ein Fortschritt, aber auch der Bast nutzte sich recht schnell ab.
Eines Tages kam ein Schmied auf die Idee, den Pferden Hufeisen zu machen. Nachdem sich diese Technik bewährte, wurde sie nach und nach von allen anderen Völkern, die Pferde hielten übernommen.
Im Laufe der Jahre wurden die Techniken verfeinert und zur Zeit der Ritter brauchte man extrem schwere Pferde (Kaltblüter), die den Ritter mit seiner Rüstung und zusätzlich auch noch den Schutz des Pferdes (also die Rüstung des Pferdes) tragen konnten. Das Pferd wurde also zu einer Waffe des Ritters und später (bis zum 2. Weltkrieg) wurden auch die Pferde vom Militär eingesetzt und gebraucht.
Im Mittelalter wurde das Pferd zum am weitesten verbreiteten Verkehrsmittel (als Reitpferd oder Zugpferd).
Später lies seine Bedeutung nach, aber noch am Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es pferdegezogene Straßenbahnen. Zu Zeiten der industriellen Revolution wurde das Pferd in Fabriken und Bergwerken eingesetzt. Die Pferde wurden nicht geschont und teilweise zu Tode geschunden, weil sie billigere Arbeitskräfte als Menschen waren und mehr leisten konnten.
Heutzutage werden Pferde überwiegend im Pferdesport eingesetzt. Nur noch ein kleiner Teil von Pferden (Kaltblüter) müssen im Wald die schwere Arbeit des Holzrückens machen.