GRUNDAUSBILDUNG REITER
Die Grundausbildung des Reiters fängt an dem Tag an, an dem der Neuling zum ersten Mal auf dem Pferd sitzt.
Zunächst sitzt der Anfänger nur auf dem Pferd und lässt sich vom Pferd tragen. Dabei soll er sich an die Bewegung des Pferdes gewöhnen. Das Pferd wird dabei im Schritt geführt.
Nachdem der Anfänger seine größte Angst überwunden hat (Das Pferd ist so groß. Es ist so hoch usw.), wird er auf dem geführten Pferd Gleichgewichtsübungen machen müssen.
Der Ausbilder entscheidet danach, dass der angehende Reiter an die Longe kommt. Das Pferd geht zunächst im Schritt an der Longe, im weiteren Verlauf der Ausbildung kommt auch Trab und Galopp dazu.
Zunächst geht also das Pferd an der Longe im Schritt und der Reiter macht seine Gleichgewichtsübungen. Erst wenn der Reiter im Schritt zurecht kommt, kommt der Trab als nächste Stufe der Ausbildung.
Der Ausbilder hat immer auf den Sitz des Reiters zu achten. Natürlich wird der angehende Reiter noch im Sattel hin und her wackeln und das Pferd mit den Zügeln im Maul stören, weil sein Sitz noch nicht korrekt ist. Das Ganze führt auch dazu, dass der Reiter dem Pferd ins Kreuz fällt und er auch selbst jedesmal einen Schlag ins Kreuz bekommt.
Das Ziel ist die Sitzschulung. Ein geschmeidiger Sitz ist die Grundvoraussetzung um das Pferd in allen drei Gangarten sicher beherrschen zu können.
Der angehende Reiter hat noch gerade Beine. Um Reiten zu können, braucht der Reiter allerdings O-Beine. Dazu muss der angehende Reiter seine Unterschenkel an das Pferd legen. Das Knie muss der äußerste Punkt des Reiters sein.
Das Ganze dauert natürlich seine Zeit. Dabei kommt es darauf an, wie oft der Reitschüler reitet und wie alt er ist.
Ein Kind hat noch weiche Knochen und bekommt schneller O-Beine als ein erwachsener Reitschüler. In der Regel dauert es Jahre bis der Reitschüler O-Beine hat.
Während der Reiter mit geraden Beinen im Sattel hin und her schwankt und nur im Bereich des Sattels Kontakt mit dem Pferd hat (er kann auch nur in diesem Bereich auf das Pferd einwirken), umfasst der Reiter mit O-Beinen das Pferd mit seinen Beinen und kann über die gesamten Beine auf den Pferdekörper einwirken.
Zusätzlich sitzt der Anfänger nicht tief genug im Sattel. Das hat zur Folge, dass der Schwerpunkt von Reiter und Pferd zu weit oben liegt. Wenn das Pferd eine Notbremsung macht ist der Reiter unten.
Auch lernt der Reitschüler noch wie er sein Pferd löst und die verschiedenen Hufschlagfiguren. In der Grundausbidung muss der Reitschüler Dressur reiten. Die Springausbildung setzt eine fundierte Dressurausbildung voraus.
Das Lösen des Pferdes dient der Aufwärmung der Muskulatur des Pferdes bevor die eigentliche Arbeit anfängt. Eine Reitstunde besteht aus 10 - 15 Minuten Lösen des Pferdes, 30 Minuten Arbeit mit dem Pferd und 10 - 15 Minuten Trockenreiten (Reiten am hingegebenen Zügel usw.).
Am Ende der Grundausbildung hat der Reiter einen geschmeidigen Sitz. Er sitzt tief im Sattel und geht mit der Bewegung des Pferdes mit. Dadurch und durch die sichere Beherrschung des Pferdes in allen drei Grundgangarten ist aus dem Anfänger ein Reiter geworden.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen an dem der Reiter sich für eine der vielen Disziplinen der Reiterei entscheiden muss. Die Grundausbildung ist abgeschlossen.