KOSTEN DES PFERDES

Die Frage die mit am Wichstigsten ist bei der Entscheidung - Lege ich mir ein Pferd zu oder nicht - ist die Kostenfrage.

 

Was kostet mich das Pferd und kann ich mir überhaupt leisten ?

 

Der Kaufpreis des Pferdes spielt in der Regel keine Rolle, denn es ist ein einmaliger Betrag, der zum Beispiel über einen Kredit aufgebracht werden kann. In diesem Fall erhöht sich die monatliche Belastung um die Tilgungsrate des Kredites.

 

Da gibt es zunächst die Unterbringungskosten (Stall oder Weide mit Unterstand).

Als nächstes kommt die Frage : Was brauche ich für meine Art des Pferdesports (Verein, Halle, Viereck, Gelände) ?

Will ich irgendwelche Dienstleistungen in Anspruch nehmen (Reitunnterricht (Einzelunterricht), Beritt usw.) ?

Welche Versicherungen muss ich abschließen (Tierhalterhaftpflicht, Pferdevollkasko, Tierlebensversicherung) ?

Was muss ich im Monat an sonstigen Kosten einplanen (Tierarzt, Lederzeug (Instandhaltung und Pfllege), Fahrtkosten) ?

 

Wie hoch ist (aufs Jahr gerechnet) meine finanzielle Belastung ? Welcher monatliche Betrag ergibt sich daraus ?

 

Zunächst zu den Unterbringungskosten. Diese variieren sehr stark.

Eine Weide mit Unterstand kann man schon für 150 € im Monat bekmmen. 

Bei einer Pferdebox in einem Verein kommen dazu die Pensionskosten (Boxenmiete, Einstreu, Misten, Pferde raus bringen). Diese sind normalerweise in einer Pauschale zusammengefasst, die von Stall zu Stall variiert. 

Hier schlagen die Personalkosten des Stallbetreibers zu Buche. Hat der Stallbetreiber hoch qualifiziertes Personal, so ist er sicher teurer als ein Betrieb, der nur mit Hilfskräften aus Südosteuropa arbeitet.

Des Weiteren kommt es auf den Stall selbst an.

Ich kenne einen Betrieb, der auf dem gleichen Gelände einen Verein und einen Privatstall hat. Der Privatstall und das Gelände gehören einem deutschen Olympiareiter.

Im Verein zahlen Sie 400 € im Monat für die Pension des Pferdes. Im Privatstall des Olympiareiters zahlen sie 600 € im Monat.

Wollen Sie als Vereinsmitglied die Anlage benutzen, so zahlen Sie monatlich eine Anlagennutzungsgebühr (für die Reithalle, das Dressurviereck und den Springplatz.

Wollen Sie im Verein Reitunterricht (Einzelunterricht) nehmen oder das Pferd in den Zeiten in denen Sie nicht reiten können bereiten lassen, so kostet das wiederum extra. 

Natürlich sollen Sie als Tierhalter für jedes Tier eine Tierhalterhaftpflichtversicherung abschließen. Niemand muss eine solche Versicherung abschließen, doch im Schadensfall ist eine solche Versicherung sehr nützlich. Diese Versicherung gibt es schon ab 50 € pro Pferd und Jahr.

Empfehlenswert ist auch eine Pferdevollkaskoversicherung. Diese umfasst eine Pferde OP Versicherung, eine Reiter Rechtsschutzversicherung und eine Reiterunfallversicherung. Meine Pferdevollkaskoversicherung kostet mich 400 € im Jahr.

Die sonstigen Kosten (siehe oben) variieren ebenfalls sehr stark. Es gibt Monate, da fallen kaum Kosten an und andere Monate in denen sehr viele Kosten anfallen. Der unterste Betrag, den ich dafür im Monat ansetzen würde, liegt bei 100 €. Wird dieser Betrag nicht benötigt, dann geht er in die Rücklagen für Ausgaben, die zu einem späteren Zeitpunkt anfallen.

Sind Sie Turnierreiter kommen die Turnierkosten (Transport, Nenngeld und Startgeld sowie Unterkunft und Verpflegung) noch dazu.

Eventuell kommen noch weitere Kosten für Lehrgänge für Schulungen, Fortbildungen und Abzeichenprüfungen dazu.

 

Die Kosten können also pro Monat zwischen 250 € und 1.500 € liegen je nachdem was Sie wählen. Das würde einem Betrag zwischen 3.000 € und 18.000 € im Jahr entsprechen.

Bei dem Besitz mehrerer Pferde erhöhen sich die Kosten entsprechend. Eventuell kommen dazu noch mehrere Geschirre und Kutschen für Turnierfahrer dazu.

 

Was kostet mich ein Rennpferd ?

Wer sich ein Rennpferd anschaffen will, sollte sich das gründlich überlegen. Die meisten Besitzer eines Rennpferdes sehen das als eine Geldanlage an, die eine gute Rendite abwerfen soll. Das ist grundsätzlich möglich aber immer ein Glücksspiel.

Der wichtigste Punkt ist zunächst der Kauf und damit der Kaufpreis des Rennpferdes.

Hier muss man unterscheiden, was man kaufen will :

- kaufe ich ein junges Vollblutpferd (Jährling oder Zweijähriger) weil ich sein Talent erkenne für kleines Geld

ODER

- kaufe ich ein erfolgreiches Rennpferd für großes Geld

 

Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.

Junges Pferd für kleines Geld

Wer ein talentiertes junges Pferd auf einer Auktion erwerben will wird schnell feststellen, dass viele andere Pferdekenner das gleiche Pferd ersteigern wollen und somit der Preis ziemlich steigt.

 

Erfolgreiches Pferd für großes Geld

Hier hat das Pferd schon einige große Siege errungen und ist dementsprechend teuer. Der Preis kann zwischen 100.000 € und ein paar Millionen € liegen. 

Damit ist klar, dass das erfolgreiche Pferd auf jedem hochdotierten Rennen laufen muss, damit der Kaufpreis sich möglichst schnell amortisiert und möglichst noch eine Rendite erzielt wird.

Selbstverständlich muss ein Rennpferd auch unterhalten werden (Boxenmiete, Tierarzt, Hufschmied und Personal).

Zudem kommen die Kosten für die Ausbildung und das Training bei einem Trainer für Vollblutrennpferde dazu. Außerdem wird das Pferd jede Woche zu einem anderen Rennen gefahren wo es starten muss und möglichst auch siegen soll.

Vom Preisgeld erhält der Züchter, der Trainer und der Reiter (Galopprennreiten) oder Fahrer (Trabrennfahren) einen Prozentsatz ausbezahlt. Der Rest geht an den Besiitzer.

Damit sich das für den Pferdebesitzer lohnt, geht das nur mit Starts bei Rennen in jeder Woche.

Die Gesundheit und das Wohlergehen des Pferdes werden dabei in den Hintergrund gerückt.

Wenn das Pferd als junges Pferd erworben wurde und sich gut entwickelt hat und auch viele hoch dotierte Rennen gewonnen hat, dann kann es an einen Interessenten (z. B. einen Scheich) für teures Geld verkauft und damit ein guter Gewinn erzielt werden.

Trotzdem kann jederzeit sich das Pferd verletzen, einen Unfall haben oder auch eingeschläfert werden müssen. Dann ist das Pferd ein finanzieller Verlust.

Grundsätzlich soll jeder, der Besitzer von einem oder mehreren Rennpferden ist über ein entsprechend dickes finanzielles Polster verfügen.

Für den kleinen Arbeiter, den Arbeitslosen oder Rentner mit einer kleinen Rente kann der Besitz eines Rennpferdes nur ein Wunschtraum sein. Für diesen Personenkreis ist ein Rennpferd finanziell nicht zu unterhalten.