FRAGEN ZU PROBLEMEN RUND UMS PFERD
Probleme mit dem Pferd können vielseitig sein. Ich kann hier nur globale Ratschläge geben. Für eine individuelle Lösung Ihres Problems ist eine Terminvereinbarung erforderlich. Dazu rufen Sie mich am Besten unter 0176 - 604 77 110 an.
PROBLEME AUF DER ERDE
Viele Probleme auf der Erde resultieren aus einer falschen Erziehung des Pferdes. Wenn ein Pferd auf der Weide beispielsweise lieber bei seinen tierischen Freunden ist, als sich einfangen zu lassen, dann nimmt es den Menschen nicht ernst. Es hat nie gelernt, dass der Mensch der Chef ist und es ihm gehorchen muss. Dabei lege ich Wert auf eine gewaltlose Erziehung. Allerdings muss der Mensch der Chef sein und bleiben.
Wie korrigiert man das Problem ?
Zunächst gehe ich davon aus, dass das Pferd morgens auf die Weide kommt und abends wieder in den Stall kommt.
Wenn es örtlich möglich ist, würde ich das Pferd morgens alleine auf eine weit entfernte Weide bringen, wo es weit von seinen tierischen Freunden entfernt ist. Natürlich wird das Pferd mit Stallhalfter und Strick auf diese Weide geführt- Nach ca. 2 Tagen alleine auf dieser Weide würde ich anfangen ca. 1 Stunde abends bevor die Pferde in den Stall kommen, das Pferd einzufangen und zu seinen tierischen Freunden zu bringen. Dabei benutze ich auch Leckerlis.
Die weitere Vorgehnsweise ist von dem Verhalten des Pferdes abhängig. Wenn es gelernt hat : "Mein Mensch ist gut zu mir, es lohnt sich für mich mit ihm mitzugehen.", dann ist der erste Teil des Problems gelöst.
Natürlich kann man jetzt anfangen, das Pferd früher von seiner Einzelweide zu holen und zu seinen tierischen Freunden zu bringen.
Wenn der Mensch an der Weide des Pferdes (wo das Pferd alleine steht) außerhalb der Zeit des Einfangens vorbei kommt, soll das Pferd (auf Anruf) zu ihm laufen.
WICHTIG : |
Beim Einfangen von Pferden versucht man niemals das Pferd in eine Ecke zu treiben oder es mit Kraft einzufangen. Man läuft auch nicht dem Pferd hinterher wenn man es einfangen will. Das Pferd ist immer schneller und stärker als der Mensch. Wenn es sich bedrängt fühlt, dann kann es durchaus auch austreten. Für den Menschen kann das sehr ungesund ausgehen. Besser : Zeige dem Pferd, dass Du etwas zu fressen hast (Äpfel, Karotten, trockenes Brot, Leckerli usw.) und lasse das Pferd kommen. Pferd und Mensch stehen vis a vis und das Pferd lässt sich das Stallhalfter anlegen und mit dem Strick von der Weide führen. |
Meist will das Pferd dann auch nicht seinen Reiter (seine Reiterin) aufsteigen lassen. Entweder hat es einfach keine Lust oder (was viel wahrscheinlicher ist) es hat gelernt, wie es vorgehen muss, um nicht geritten zu werden.
Hier liegt die Lösung nicht in der Anwendung von Zwang. Dadurch wird das Problem nur schlimmer. Ich würde das Pferd zunächst lange (mindestens 20 bis 30 Minuten auf jeder Hand) longieren. Wenn das Pferd müde ist, bekommt es seine Leckerli und wird danach gesattelt (bzw. es wird der Longiergurt abgenommen). Danach setzt sich der Reiter auf das Pferd (eine Hilfskraft hält das Pferd) und macht nichts. Das Pferd bleibt stehen. Nach 5 Minuten steigt der Reiter ab und das Pferd bekommt seine Leckerli.
Am nächsten Tag wird die Prozedur mit dem Unterschied, dass die Hilfsperson das Pferd ca. 5 bis 10 Minuten führt, wiederholt. Der Reiter lässt sich nur vom Pferd tragen (er treibt nicht). Natürlich bekommt das Pferd am Ende wieder seine Leckerli.
Danach wird in den nächsten Tagen allmählich die Hilfsperson den Führstrick abmachen und nur neben dem Pferd hergehen, wobei die Hilfsperson allmählich sich immer mehr seitlich (Richtung Mitte der Bahn) vom Pferd entfernt und der Reiter ganz allmählich anfängt zu treiben.
Jetzt kann auch die Dauer des Longierens verkürzt werden, bis man bei 10 Minuten auf jeder Hand ist. Danach sollte der Reiter allmählich mit einfachen Hufschlagfiguren anfangen können.
Wichtig sind die Leckerlis. Das Pferd soll jeden Tag mit einem Erfolgserlebnis beenden. Damit wird es auch seinen Menschen als Chef respektieren und das Problem ist gelöst. Natürlich dauert das seine Zeit.
In dieser Zeit darf der Ausbilder (der Reiter) dem Pferd gegenüber nicht laut werden oder die Gerte und Sporen einsetzen. Natürlich gibt es auch keine bösen Worte dem Pferd gegenüber.
PROBLEME IM SATTEL
Probleme beim Aufzäumen
Das Pferd soll beim Aufzäumen das Maul freiwillig öffnen und sich willig den Zaum anlegen lassen.
Wenn es das nicht tut, dann kann das verschiedene Ursachen haben.
1. Das Pferd ist kopfscheu und nimmt den Kopf nach oben wenn der Mensch mit der Trense kommt.
Versuchen Sie ganz behutsam das Gebiss in das Maul zu drücken (ohne Gewaltanwendung) und danach das Nackenstück ganz vorsichtig über die Ohren zu ziehen (machen Sie das ruhig ganz langsam). Dabei reden Sie beruhigend mit dem Pferd und geben Sie dem Pferd anschließend ein paar Leckerli.
2. Das Pferd öffnet nicht sein Maul, ist aber nicht kopfscheu.
Hier liegt wahrscheinlich das Problem in der harten Hand des Reiters. Beim Reiten kommt es öfter vor, dass der Reiter mit harter Hand das Gebiss im Maul des Pferdes hin- und herreisst. Das Pferd verbindet einfach Schmerzen mit dem Gebiss und weigert sich das Gebiss anzunehmen.
Der Mensch sollte sein Verhalten überdenken und ändern.
3. Der Reiter braucht ein schärferes Gebiss für sein Pferd, weil das Pferd auf das aktuelle Gebiss nicht ausreichend reagiert.
Hier ist wahrscheinlich auch die harte Hand des Reiters die Ursache. Das Pferd ist stumpf im Maul. Ich würde versuchen, das Pferd mit einer Trense und einer sehr weichen Hand reiten. Das wird zwar am Anfang wenig Erfolg zeigen, aber wenn das Pferd erst einmal gemerkt hat, dass der Reiter ihm nicht wehtun will, dann wird es auf einmal auch wieder auf Trense geritten werden können.
Nicht das schärfere Gebiss sondern die weiche Zügelhand ist die Lösung des Problems. Hier sollte der Reiter auf dieses Problem hingewiesen werden (in der Hoffnung (leider meist vergeblich), dass der Reiter sein Verhalten ändert).
Probleme beim Aufsteigen
Sie haben ein braves Pferd, dass aber seit kurzem steigt, wenn Sie aufsteigen wollen,
Hier denke ich zuerst an eine Schmerzreaktion des Pferdes. Schauen Sie einmal nach, ob es einen Satteldruck oder einen Gurtdruck des Pferdes, Auch ein Geschwür in der Sattellage oder Rückenschmerzen des Pferdes können eine mögliche Ursache sein.
Haben Sie in der jüngsten Vergangenheit dem Pferd Schmerzen beim Aufsteigen bereitet oder haben Sie das Pferd wegen des Steigens mit der Gerte geschlagen ? Dann hat das Pferd Angst vor Ihnen und der Anwendung der Gerte. Hier muss die Gerte sofort weggelegt werden und man versuchen wieder das Vertrauen des Pferdes zu gewinnen.
Probleme beim Reiten in der Halle
Beim Reiten in der Halle kann es zu verschiedenen Problemen kommen.
Es gibt Probleme der Reitschüler (Anfänger) das Schulpferd richtig vorwärts zu reiten. Das liegt wahrscheinlich an der Erfahrung des Pferdes (es weiß genau wie es es dem Reitschüler schwer machen kann) und zum anderen an der Unerfahrenheit des Reitschülers.
Ein anderes Problem liegt darin, dass zwei Pferde, die sich nicht mögen, sich zu nahe kommen. Dabei kann es unter Umständen zum Steigen des Pferdes kommen.
Die verantwortliche Person sollte die Reihenfolge der Schulpferde ändern.
Ein Pferd buckelt unvermittelt. Hier können die Ursachen vielfältig sein (das Pferd wehrt sich gegen den Reiter). Wahrscheinlich hat der Reiter einen Fehler gemacht (an den Zügeln gerissen oder das Pferd mit der Gerte geschlagen) und das Buckeln ist die Reaktion des Pferdes darauf.
Probleme beim Reiten auf dem Viereck
Neben den Problemen des Reitens in der Halle, können beim Reiten auf dem Viereck noch einige weitere Probleme hinzukommen.
Das Pferd kann etwas sehen, dass es erschreckt (z. B. herumrennende und lärmende Kinder, ein Hund, der plötzlich auf das Viereck läuft und bellt, ein tieffliegendes Flugzeug oder ähnliches). Das kann zum Buckeln des Pferdes oder sogar zum Durchgehen des Pferdes führen.
Der Reiter sollte immer auf alle möglichen Eventualitäten vorbereitet sein. Verhindern kann man als Reiter so etwas nicht.
Probleme beim Reiten auf dem Springplatz
Beim Reiten auf dem Springplatz, aber auch beim Reiten eines Springparcours in der Halle kann es vorkommen, dass man als Reiiter unpassend zu einem Hindernis kommt und das Pferd (zu Recht) den Sprung verweigert.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass das Pferd trotzdem springt, aber alle Stangen abwirft. Diese Situation ist weitaus gefährlicher, weil das Pferd unter Umständen eiine Stange zwischen die Beine bekommt und stürzt.
In jedem Fall liegt hier der Fehler beim Reiter. Entweder ist der Reiter nicht ausreichend ausgebildet oder es ist schlicht ein Zeichen für das Unvermögen des Reiters.
Probleme beim Reiten im Gelände
Das Reiten im Gelände kann durchaus entspannend und schön für Pferd und Reiter sein. Wer mit seinem Pferd in der Natur eine Einheit bildet wird viele schöne Stunden im Gelände erleben.
Allerdings gibt es im Gelände auch vielfältige Gefahren. Das Überqueren von Straßen wird sich meist nicht verhindern lassen. Unangepasstes Tempo und Fahrweise von Motorrädern und Autos sind eine ernst zu nehmende Gefahr für Pferd und Reiter. Das Pferd kann scheuen und durchgehen und der Reiter hat keine Einwirkung mehr auf das Pferd.
Aber nicht nur Autos und Motorräder sind eine Gefahr, auch LKWs, Linienbusse, Müllabfuhr und Traktoren (auch mit Anhänger) haben ein erhebliches Gefährdungspotential.
Natürlich giibt es noch andere Risiken im Gelände. Ein Vogel fliegt aus einem Gebüsch auf und das Pferd erschreckt sich oder Fußgänger und Radfahrer oder Kinder verhalten sich nicht pferdegerecht. Hier kommt es auf ein Pferd an, das charakterlich gefestigt und geländesicher ist. Auf jeden Fall soll der Reiter das Pferd nach dem Überstehen einer gefährlichen Situation ausgiebig loben.
Außerdem kann der Reiter (als Einzelreiter) anderen Reitern (Einzelreiter und Gruppen) begegnen und hier kann eventuell eines der anderen Pferde ausschlagen.
Es gibt (wenn auch selten) die Möglichkeit, dass der Reiter mit seinem Pferd einem Gespann im Gelände begegnet. Das kann sowohl für den Reiter als auch für den Fahrer gefährlich werden.
Probleme beim Reiten auf dem Turnierplatz
Beim Reiten auf dem Turnierplatz können auch noch andere Probleme auftauchen. Ein Pferd, dass diese Umgebung (laute Musik, lauter Kommentator, Beifall des Publikums) nicht gewohnt ist, kann sich durchaus erschrecken und versuchen fortzulaufen.
Natürlich bestehen die Gefahren "Reiten auf dem Dressurviereck" und "Reiten auf dem Springplatz" auch hier.
PROBLEME VOR DER KUTSCHE
Wer mit der Kutsche unterwegs ist, wird viel auf Straßen fahren. Hier gibt es auch die Gefahren, die bei "Probleme beim Reiten im Gelände" beschrieben sind, aber hier eben aus der Sicht des Fahrers.
Allerdings gibt es im Gelände auch vielfältige Gefahren. Das Überqueren von Straßen wird sich meist nicht verhindern lassen. Unangepasstes Tempo und Fahrweise von Motorrädern und Autos sind eine ernst zu nehmende Gefahr für das Gespann.
Aber nicht nur Autos und Motorräder sind eine Gefahr, auch LKWs, Linienbusse, Müllabfuhr und Traktoren (auch mit Anhänger) haben ein erhebliches Gefährdungspotential.
Dadurch, dass eine Kutsche ungefähr doppelt so breit wie das Pferd ist, sind die Gefahren mit anderen Kraftfahrzeugen erheblich größer.
Wenn ein lauter Traktor mit einem Anhänger (Breite 2,40 m) mein Gespann (Breite 1,40 m) mich auf einem asphaltierten Feldweg (Breite 4,00 m) überholt, dann ist für mich als Gespannfahrer das Geräusch des Traktors und der geringe Abstand (0,20 m) ein erhebliches Risiko. Spätestens in einer solchen Situation stellt sich heraus ob das Kutschpferd verkehrssicher ist.
In dieser Situation muss ich (trotz der nicht zu leugnenden Gefahr) als Mensch und Bezugsperson für das Pferd ruhig und gelassen bleiben. Dann bleibt das Pferd auch ruhig und gelassen und die gefährliche Situation wird überstanden ohne dass es zu einem Schaden kommt.
Natürlich giibt es noch andere Risiken im Gelände. Ein Vogel fliegt aus einem Gebüsch auf und das Pferd erschreckt sich oder Fußgänger und Radfahrer oder Kinder verhalten sich nicht pferdegerecht. Hier kommt es auf ein Pferd an, das charakterlich gefestigt und geländesicher ist. Auf jeden Fall soll der Fahrer das Pferd nach dem Überstehen einer gefährlichen Situation ausgiebig loben.
Alles das trifft auch auf Fahrer zu, denn er kann mit seinem Gespann sowohl auf Straßen als auch auf Feldwegen unterwegs sein.