WEST  NIL VIRUS

Das West-Nil-Virus  (WNV) ist ein seit 1937 bekannter Flavivirus , das sowohl in tropischen als auch in gemäßigten Gebieten vorkommt. Das Virus infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf MenschenPferde und andere Säugetiere übergreifen. Menschen und Pferde sind Fehlwirte. Der Virus kann sie zwar infizieren und Menschen und Pferde können auch erkranken, aber der Virus kann sich nicht weiter verbreiten.

Übertragung

Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Als mögliche Überträger kommt eine Vielzahl verschiedener Mückenarten in Frage. 

Das West - Nil Virus ist eine ansteckende Pferdekrankheit und eine anzeigepflichtige Pferdeseuche.

 

Diagnose :

Da die Symptome (Lethargie, Fieber, Appetitlosigkeit) unspezifisch sind, wird der Tierarzt eine Blutprobe nehmen und diese in einem Labor untersuchen lassen.

In seltenen Fällen kann das Gehirn und das Rückenmark sich entzünden und es zu einer Encephalomyelitis kommen. Dabei sind die neurologischen Symptome abhängig von der Lokalisation der Entzündung.

Es kommt bei ca. 8 % bis 10 % der erkrankten Pferde zu Veränderungen des  Ganges, zu Verhaltensänderungen, zu Muskelzittern an Kopf und Hals sowie zu Ausfällen der Kopfnerven. Zusätzlich können auftreten : extreme Schläfrigkeit, Hypersensibilität und Lähmungen.

 

Behandlung :

Es gibt nur eine Behandlung der Symptome (keine antivirale Therapie). Dazu wird das Pferd ruhig gestellt und vor Verletzungen geschützt und es werden ihm Entzündungshemmer und Infusionen sowie Vitamin E Gaben verabreicht.

 

Prognose :

Jedes zweite bis dritte Pferd stirbt bei der neurologischen Form. Eventuell bleiben neurologische Schäden zurück. Bei festliegenden Pferden ist die Prognose sehr schlecht.

 

Nach der Diagnose (anzeigepflichtige Tierseuche) wird der Amtstierarzt informiert. Es werden aber keine tierseuchenrechtliche Maßnahmen ergriffen.

 

Impfung :

Es gibt in Deutschland drei Impfstoffe gegen das West Nil Virus, die auch für trächtige und laktierende Stuten zugelassen sind. Fohlen können bereits in einem Alter von 5 bis 6 Monaten geimpft werden. Die Wirksamkeit der Impfstoffe ist erwiesen.

Das geimpfte Tier ist direkt geschützt.

 

Das Virus tritt in Deutschland zur Zeit (2020) nur in Sachsen auf. Dort sollen möglichst alle Pferde geimpft werden. Natürlich sollen auch alle Pferde geimpft werden, die in das infizierte Gebiet reisen. Für Westdeutschland ist eine Impfung der Pferde zur Zeit nicht unbedingt erforderlich.