EINREITEN

Das Einreiten eines Pferdes soll und darf nur von erfahrenen Reitern durchgeführt werden.

Beim Einreiten gilt der Grundsatz :

 

Ein erfahrener Reiter gehört auf ein unerfahrenes Pferd, 

ein unerfahrener Reiter gehört auf ein erfahrenes Pferd.

 

Beim Einreiten ist darauf zu achten, dass das junge Pferd seinem Ausbilder vertraut. Für das Einreiten soll der Ausbilder sich Zeit lassen und das junge Pferd Schritt für Schritt ausbilden und er soll dem Pferd auch Zeit geben, die neu gelernten Inhalte zu verarbeiten. Es hat sich bewährt, das junge Pferd jeden zweiten Tag zu arbeiten und die bereits gelernten Lektionen zu wiederholen (wobei die Reihenfolge der Lektionen variiert werden soll) und dann wieder ein oder zwei neue Lektionen einzufügen.

Dabei soll das Vertrauen des Pferdes gestärkt und auf keinen Fall enttäuscht werden. Es ist sinnvoll das Pferd zu belohnen, wenn es seine Aufgabe gut gelöst hat.

Wenn das Pferd dagegen nicht verstanden hat was es tun soll, dann bringt es nichts die neue Lektion wieder und wieder zu üben. Stattdessen sollte man eine Lektion einfügen, die das Pferd schon kann und das Pferd danach loben (oder ihm ein paar Leckerli geben). Es soll auf jeden Fall die Ausbildung an jedem Ausbildungstag mit einem Erfolgserlebnis beenden. Dadurch wird sich das Pferd auf den nächsten Tag der Ausbildung freuen und sich mehr anstrengen weil es seinem Reiter alles recht machen will und weil es gerne Lob und / oder Leckerli erhalten will.

Ein Pferd, das seinem Reiter vertraut, wird mit ihm vertrauensvoll zusammen arbeiten während ein per Crash Kurs schnell ausgebildetes Pferd immer wieder den Reiter testen wird wer denn nun stärker ist und (weil ihm das Vertrauen fehlt) gegen den Reiter arbeitet.

Das fehlende Vertrauen des Pferdes ist die Ursache für die meisten Probleme zwischen Pferd und Mensch.

Hier gilt der Grundsatz :

Immer ruhig mit den jungen Pferden.

Wenn das Pferd seinem Reiter vertraut ist fast alles möglich und der Reiter kann sich auf sein Pferd verlassen. Beide sind ein Team das sehr gut miteinander harmonieren kann.

Wenn jemand ein Problem mit seinen einzureitenden Pferden hat, kann er mich gerne diesbezüglich ansprechen.

 

Grundsätzliches

 

Ein Pferd ist genauso wie sein Ausbilder ein Individuum. Daraus folgt, dass die Ausbildung jedes Pferdes individuell unterschiedlich ist. Es gibt daher keine allgemeingültigen Vorgehnsweisen sondern höchstens Handlungsempfehlungen. Wie genau die Ausbildung des Pferdes erfolgt muss der jeweilige Ausbilder vor Ort entscheiden.

Dabei gilt der Grundsatz :

Das junge Pferd in der Ausbildung soll gefordert und gefördert werden. Dabei ist es wichtig das Pferd nicht zu überfordern aber auch nicht zu unterfordern. Die Aufgabe des Ausbilders ist also genau das richtige Maß zu finden.

 

Turboausbildung

Heutzutage wird meist die Turboausbildung benutzt um ein Pferd möglichst schnell auszubilden und damit Kosten zu sparen um das Pferd danach mit Gewinn verkaufen zu können.

Ich persönlich bin komplett gegen die Turboausbildung weil diese dazu führt, dass das Pferd sein Vertrauen in seinen Ausbilder verliert und es in Folge immer wieder gegen den Reiter arbeitet und testet wer der Stärkere ist. Ein so ausgebildetes Pferd muss also von einem starken Reiter geritten werden. 

Die meisten Probleme mit Pferden basieren genau auf dieser Turboausbildung.

 

Faire Ausbildung

Die faire Ausbildung dagegen basiert auf einer individuell angepassten Ausbildung des jungen Pferdes. Der Ausbilder muss auf die Eigenheiten des jungen Pferdes eingehen und es Schritt für Schritt ausbilden.

Diese Art der Ausbildung dauert natürlich wesentlich länger als die Turboausbildung. Damit steigen natürlich auch die Kosten. Allerdings ist diese Art der Ausbildung pferdegerechter und stärkt das Vertrauen des Pferdes in seinen Ausbilder. Gleichzeitig erreicht man damit, dass dann wenn das Pferd verkauft wird, es auch von einem schwachen Reiter ohne Probleme geritten werden kann.

Bei dieser Art der Ausbildung vertraut das Pferd seinem Menschen und arbeitet mit seinem Menschen zusammen. Meines Erachtens ist daher die faire Ausbildung die richtige Ausbildung des jungen Pferdes. 

Die Zeit, die ich bei der Ausbildung länger brauche, macht sich unendlich oft später bezahlt, weil eben kaum Probleme zwischen Pferd und Mensch entstehen.