Körperflüssigkeiten des Pferdes

 

Lymphe - Blut - Urin - Sperma - Milch

 

Lymphe

 

Genau wie der Mensch hat das Pferd ein Lymphsystem, das aus Lymphsträngen und Lymphknoten besteht. Lymphknoten können sich unter Umständen entzünden.

 

 

Blut

 

Das Pferd hat genau wie der Mensch einen Blutkreislauf (Lungenkreislauf und Körperkreislauf). Bei Pferden zirkulieren ca. 7%-10% des Körpergewichts an Blut im Körper. Das ist eine ganze Menge, nicht wahr?⠀

Natürlich kann es dabei zu Schwankungen kommen. Diese werden durch die Nutzung des Pferdes beeinflusst. So haben tragende Stuten und Pferde, die hohe Leistungen bringen, einen höheren Blutanteil im Vergleich zu ihrem Körpergewicht. Pferde mit wenig Bewegung, schwere Pferde, mit einem hohen Anteil an Fettgewebe, haben einen viel geringeren Blutanteil.⠀

Gleiches gilt um Übrigen für den Anteil an roten Blutkörperchen, welche den Sauerstoff aus der Atmung aufnehmen und Kohlendioxid an die Lunge abgeben. Je mehr Leistung ein Pferd erbringt, desto mehr rote Blutkörperchen besitzt es und desto höher ist seine Ausdauer. So besitzt zum Beispiel ein schwereres Weidepferd nur etwa die Hälfte an roten Blutkörperchen eines durchtrainierten Rennpferdes.

Gibt es Blutgruppen beim Pferd ?

Mir ist nicht bekannt, ob es auch Blutgruppen beim Pferd gibt. Auf jeden Fall hat ein Pferd eine andere Zusammensetzung des Blutes als ein Mensch. Damit ist eine Blutspende von Mensch zu Pferd oder umgekehrt nicht möglich.

Kann ein Pferd Blut spenden ?

Hier kommt höchstens die Eigenblutspende vor einer planbaren Operation in Frage. Normalerweise kommen viele Notfälle in Pferdekliniken. In Notfällen ist dafür meist keine Zeit.

 

 

Urin

Wie der Mensch auch, muss das Pferd von Zeit zu Zeit auch Wasser lassen. Im Pferdeurin sind viele Hormone (z. B. bei trächtigen oder rossigen Stuten) nachweisbar. Im Urin lassen sich auch verbotene Stoffe (Stoffe die auf der Dopingliste stehen) nachweisen.

 

 

Sperma

 

Auch das Pferd (der Hengst) erzeugt in seinen Hoden Spermien. Beim Deckakt bringt der Hengst die Spermien in die Geschlechtsorgane der Stute ein. Bei dem Sprung des Hengstes auf das Phantom wird das Sperma des Hengstes in der künstlichen Scheide aufgefangen und anschließend im Labor untersucht, um danach portioniert und in flüssigem Stickstoff aufbewahrt zu werden (für die künstliche Befruchtung).

 

 

Milch

 

Da das Pferd auch ein Säugetier ist, erzeugen die Stuten nach der Geburt des Fohlens ihre Stutenmilch. Die erste Milch (Kolostralmilch oder Kolostrum) ist für das Fohlen besonders wichtig, weil sie die Abwehrstoffe der Stute enthält.

In Gestüten wird in der Regel eine kleine Menge (wenige Liter) Kolostralmilch aufbewahrt, damit sie im Notfall (wenn die Stute bei der Geburt oder kurz danach stirbt) dem neugeborenen Fohlen verabreicht werden kann.